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Nachbarschaftshilfe - was ist das?

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Für viele Bürger ist es selbstverständlich, dort einzuspringen, wo Not „am Mann“ ist. Doch nicht immer ist jemand da, den man um Hilfe bitten könnte, gerade wenn man alleinstehend, alleinerziehend oder schon älter ist. Oma und Opa, Eltern oder Kinder leben nicht mehr in der Nähe. Sie sind berufstätig oder zu weit weg, um kurzfristig helfen zu können. Die Freunde vieler älterer Menschen wohnen zwar oft im gleichen Ort, sind aber nicht selten selbst schon betagt. Im Krankheitsfall oder anderen Notsituationen und Krisen des Alltags bildet die Nachbarschaftshilfe das dringend notwenige, soziale Netz, was Betroffene in Notsituationen auffängt.

Eine organisierte Nachbarschaftshilfe kann helfen, Selbständigkeit und Lebensqualität zu erhalten. Ehrenamtliche Helfer übernehmen Aufgaben, die auch ein guter Nachbar tun würde. 

Die drei Säulen der Nachbarschaftshilfe

Nachbarschaftshilfe im engeren Sinne ist demnach die meist unentgeltliche Hilfe und Unterstützung zur Bewältigung von individuellen oder gemeinschaftlichen Bedürfnissen oder Notlagen. 

Über konkrete Hilfsdienste hinaus bieten einige Nachbarschaftshilfen noch attraktive Angebote wie regelmäßige Treffen, Feste, Fortbildungen, Ausflüge und vieles mehr an. Insbesondere für ältere Nachbarn stellen sie dadurch eine wertvolle Hilfe dar, um der Vereinsamung vorzubeugen.

Manchen Nachbarschaftshilfen fungieren zusätzlich als Vermittler gegenseitiger Hilfsdienste. So betreuen z.B. ältere Menschen gerne stundenweise Kinder von berufstätigen Müttern, während berufstätige Mütter im Gegenzug dazu vielleicht Einkaufsdienste erledigen.

Nachbarschaftshilfe hat viele Facetten. Finden Sie heraus, was in Ihrem Ort gewünscht und gebraucht wird! Das Angebotsspektrum und die Einsatzgebiete legen Sie als Nachbarschaftshilfe selbst fest.

Wie „funktioniert“ organisierte Nachbarschaftshilfe?

Die Trägerschaft übernehmen i.d.R. Kommunen, Kirchengemeinden oder Wohlfahrtsverbände. Das Team der Nachbarschaftshilfe bringt Angebot und Nachfrage zusammen, vernetzt die Beteiligten und koordiniert die Einsätze.

So läuft die Organisation der Hilfseinsätze:

  • Hilferufe und Anfragen gehen per Telefon an eine zentrale Nummer, ggf. Anrufbeantworter der Nachbarschaftshilfe (Koordinator)
  • Ehrenamtliche Mitarbeiter werden von einem Koordinator gemäß ihren Interessen und Zeitressourcen angefragt, ob sie den Einsatz übernehmen möchten
  • Für alle Mitarbeiter gilt Schweigepflicht über ihre Einsätze
  • Es erfolgt ein Austausch in Teamsitzungen
  • Die ehrenamtlichen Helfer sind während ihres Einsatzes versichert
  • Fahrkosten (festgelegte Kilometerpauschale und Parkgebühren) werden direkt von Hilfesuchenden an den begleitenden Fahrer gezahlt.