FSSJ-Schüler aus Franken von Ministerin und Staatssekretär beeindruckt - ein Reisebericht
Drei Tage Berlin. Das war das Geburtstagsgeschenk zum 10-jährigen Jubiläum des Freiwilligen Sozialen Schuljahres für zehn FSSJ-Schüler. Begleitet wurden die Jugendlichen von Gertraud Gunz und Dorothea Hübner aus dem Freiwilligenzentrum der Caritas. Eingeladen hatte Christian Schmidt, Bundestagsabgeordneter und parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung. Auch Familienministerin Dr. Kristina Schröder stand den Gästen aus Franken Rede und Antwort.
Von 400 FSSJ-Schülern nahmen 40 am Losverfahren teil. Zehn Schüler durften die Reise in die Hauptstadt antreten und Bundespolitik „hautnah“ erleben. Dort erwartete sie dann ein abwechslungsreiches, aber auch strapaziöses Programm.
Unterwegs nach Berlin Mit weiteren 40 Ehrenamtlichen aus unterschiedlichen Bereichen (Hospizvereinen, Pfadfindern etc.) startete die Reise mit dem Bus am Montag früh von Bad Windsheim über Neustadt/Aisch über Fürth Richtung Berlin. Spuren der Verwüstung der vom Hochwasser betroffenen Teile Deutschlands waren auf der Hinfahrt immer wieder zu sehen.
Landesvertretung Bayern – Bundestag und Glaskuppel Begrüßt wurden wir in der Landesvertretung Bayern bei einem Mittagessen und starteten anschließend gleich zum Reichstagsgebäude. Nach einem Sicherheitscheck konnten wir den Plenarsaal im Reichstagsgebäude besichtigen. Eine Mitarbeiterin des Besuchsdienstes informierte über die Sitzverteilung im Bundestag und erläuterte den sog. „Hammelsprung“, eine namentliche Abstimmung. Die anschließende Besichtigung des Reichstagsgebäudes bis hinauf zur Glaskuppel mit den vielen Spiegeln bot bei strahlendem Sonnenschein ein herrliches Panorama über die Hauptstadt Deutschlands. Untergebracht war die 40-köpfige Gruppe in einem modernen Vier-Sterne-Hotel unweit des Kurfürstendammes. Zu Gast im Familienministerium bei Dr. Kristina Schröder Am Dienstag stand bereits der Besuch bei der Ministerin an. Dr. Kristina Schröder hatte ins Familienministerium eingeladen. Trotz vollem Terminkalender kam sie mit den 10 FSSJ-Schülern und den beiden FSSJ-Betreuerinnen ins Gespräch. Thema: Das Freiwillige Soziale Schuljahr. Ein reger Informationsaustausch fand zwischen Ministerin und Schülern statt. Die Chefin des Familienministeriums war begeistert von der Projektidee und von den Erfahrungsberichten der zehn jungen Gäste.
Besuch im Verteidigungsministerium Der Weg zum Verteidigungsministerium wurde als Stadtrundfahrt genutzt. Stationen waren der Kurfürstendamm, historische Bauwerke und Denkmäler. Die geschichtsträchtige Architektur Berlins war beeindruckend. Besonders das „Stück Restmauer“ hatte es den jungen Gästen angetan: Ein Betonklotz, teilweise kunstvoll bemalt, erinnert und mahnt an die Zeit, als Berlin noch geteilt war. Hier findet man u. a. das Bild vom sog. „Bruderkuss“. Ungewöhnlich für uns waren auch blau und rosa gefärbte dicke, große Rohre, die sich durch einige Stadteile schlängeln und zum Grundwasserausgleich dienen. Unzählige Kräne zeugen davon, dass die Baubranche in Berlin boomt. Nach der kurzweiligen Stadtrundfahrt besuchten wir das Verteidigungsministerium. Ein erster Sicherheitscheck wurde gleich am Eingang von sehr netten Feldjägern durchgeführt. Ein zweiter gründlicher Check erfolgte im Ministerium selbst. Bevor Christian Schmidt eine gute Stunde mit der Gruppe über eine Vielzahl von Themen diskutierte, und ausführlich über seine Arbeit und über Verpflichtungen als parlamentarischer Staatssekretär berichtete, erhielten wir von einem Marinesoldaten Informationen über Staatssicherheit und Einsätze der Bundeswehr. Am Hubschrauberflugplatz verabschiedeten wir uns von Christian Schmidt und wünschten ihm vor dem wartenden Flugzeug für seine anstehende Dienstreise viel Erfolg.
Der österreichische Botschafter persönlich empfing unsere Gruppe Nach einem leckeren Mittagessen wurden wir als Gäste in der österreichischen Botschaft von einem Sprecher freundlich begrüßt. Der Botschafter ließ es sich nicht nehmen uns persönlich zu empfangen und zu Kaffee und original österreichischem Gugelhupf einzuladen. Hier wurde nicht nur von deutsch-österreichischer Freundschaft gesprochen. Sie wurde auch an vielen Beispielen aus dem Alltag verdeutlicht. Der laue Abend stand zur freien Verfügung. Hier bot der Kurfürstendamm viele Möglichkeiten zum kurzweiligen Verweilen.
Obama im „Hochsicherheitstrakt Berlin“ und Chaos auf den Straßen Am Mittwoch herrschte in Berlin der Ausnahmezustand. US- Präsident Barack Obama war zu Besuch in der deutschen Metropole. Die gesamte Innenstadt war abgeriegelt und befand sich im Ausnahmezustand. Es herrschte Chaos auf Berlins Straßen und Plätzen, so dass der geplante Besuch im Tränenpalast ausfallen musste.
Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
So ging die Fahrt gleich zur Gedenkstätte, der ehemaligen Zentrale und Untersuchungshaftanstalt der Stasi, nach Berlin-Hohenschönhausen. Erste Informationen über die Aufgaben der Stasi erhielten wir in einem Film. Dann schloss sich eine Führung durch die Zellen und Büroräume des Stasi - Gebäudetraktes an. Durch Spuren an Wänden und Fußböden, den Gerüchen in vielen Räumen und durch die authentische Berichterstattung von Zeitzeugen kamen Beklemmung und Betroffenheit über die damaligen Verbrechen bei uns auf.
Rückfahrt und Fazit
Gestärkt traten wir am frühen Nachmittag die Heimreise an und kamen am späten Abend müde, aber zufrieden in unserer fränkischen Heimat an.
Schüler-Fazit der Reise „Die Reise hat uns wirklich gut gefallen. Die Programmpunkte waren sehr interessant und lehrreich. Das Essen war lecker, die Unterbringung komfortabel, die Gruppe unterhaltsam. Politik, die bisher nur aus den Medien bekannt war, wurde für uns nachvollziehbar. Berlin ist wirklich eine Reise wert. Hierher komme ich wieder.“