Wir sind „engagierter Landkreis“
Netzwerktreffen zum Thema „Nachhaltigkeit“ im Freiwilligenzentrum
Wir brauchen attraktive Orte - ein Blick zurück
Eine engagierte Kommune, ein engagierter Landkreis ist attraktiv für seine Bürger. Hier wohnt und lebt man gerne. Und hier arbeitet man auch gerne. Was aber ist wichtig, damit unser Landkreis und all seine Orte lebens- und liebenswert bleibt und die Menschen nicht in die Ballungsräume abwandern? Es braucht lebendige Nachbarschaften und tragfähige Netzwerke für Jung und Alt. Wie schafft man diese? Hier sind Politik und Wirtschaft gefordert, aber auch die Bürger selbst. Nicht nur das Flüchtlingsthema, auch der demografische Wandel fordert ehrenamtliches Engagement in Stadt und Land und die Chane zur Mitgestaltung. Aus diesem Grund startete das Freiwilligenzentrum "mach mit!" vor drei Jahren mit dem Aufbau von "über Zaun und Grenze" - ein Netzwerk für ehrenamtliche Nachbarschafts- und Flüchtlingshilfe, ideell und finanziell unterstützt durch die "engagierte Stadt", ein Konsortium von acht Stiftungen und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Netzwerke sind wichtig
"Wenn du schnell gehen willst, gehe allein. Wenn du weit gehen willst, musst du mit anderen zusammen gehen." Mit dieser afrikanischen Weisheit begrüßte Dorothea Hübner, Leiterin des Freiwilligenzentrums, die Teilnehmer zum "Strategietag zur Nachhaltigkeit" und erklärte den Ursprung und die Wichtigkeit des Netzwerks. In einem Rückblick fasste Hübner all das zusammen, wie das Netzwerk in den zurückliegenden Jahren gewirkt hat. Neben dem Aufbau von Nachbarschaftshilfen im Landkreis und der Webseite www.ueberzaunundgrenze.de gibt es seitdem regelmäßige Austauschreffen der Koordinatoren aus Nachbarschafts- und Flüchtlingshilfe sowie Runde Tische. So bleibt das Netzwerk durch sehr unterschiedliche Perspektiven lebendig und produktiv. Es bietet jährlich ein vielseitiges Veranstaltungs- und Qualifizierungsprogramm für Ehrenamtliche.
Ziele und Wirkung hinterfragt
Begleitet und moderiert wurde der Tag durch Eva Maria Stuth, Geschäftsführerin der Akademie der Ehrenamtlichkeit Deutschland. Sie warf viele Fragen auf, die von den Teilnehmern bearbeitet wurden wie beispielsweise "was hat das Netzwerk in den drei Jahren erzielt?", "was macht eine gute Nachbarschaftshilfe aus?", "wen brauchen wir im Netzwerk zum Aufbau weiterer Nachbarschaftshilfen im Landkreis?" etc.
Trisektoralität als Herausforderung - Netzwerklöcher
Anders als viele andere deutsche "Engagierte Städte" begrenzt sich das Handlungsfeld nicht auf eine konrete Stadt, sondern umfasst einen sehr vielseitigen und engagierten Landkreis. Bürgerschaftliches Engagement kann nachhaltig erfolgreich nur durch trisektorale Kooperationen zwischen Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft wirken. Hier gibt es "Netzwerklöcher", eine Disbalance, die es auszugleichen gilt. Intensiv diskutiert und überlegt wurde, wie es gelingen könnte, die Wirtschaft mit ins Boot zu holen. Das Ziel des Netzwerkes ist es, lebenswerte und attraktive Wohnorte zu schaffen zum Wohle aller Bürger. Dies sollte auch Unternehmen interessieren, um ihre Mitarbeiter und ihre Familien in der Nähe auch zukünftig gut versorgt zu wissen.
Nötige Schritte zur Netzwerkstärkung
Ein weiteres brisantes Thema war die Frage, wie die Koordinierungsstelle nach Ablauf der zweiten Förderperiode durch die "Engagierte Stadt" weiterlaufen soll. Dazu wurden konkrete Vereinbarungen definiert udn Handlungsanweisungen für die Netzwerkpartner erarbeitet. Diese sollten die Wirkung des Netzwerkes weiterhin stärken. Teilnehmer nutzten den Strategietag auch gleich, um einen lokalen Entwicklungsplan aufzustellen. Unter fachlicher Moderation wurden die Teilnehmer permanent eingebunden und beteiligt. So entstand eine lange Liste mit "to does", die es terminiert gezielt zu erledigen gilt.
Eine Vision sucht Mitgestalter
"Ein Arbeitstreffen mit vielen Ergebnissen", staunte Hübner am Ende des Tages. Ein steter Austausch aller wird weiterhin nötig sein, um immer weider der Vision treu zu bleiben, dass die Menschen unseres Landkreises über Zäune und Grenzen hinweg in einem fürsorglichen Miteinander leben ,getragen durch ein aktives Helfernetz für alte und neue Nachbarn. Das Netzwerk ist offen f ür neue Partner und alle, die sich einbringen und den Landkreis zukunftsfähig mitgestalten wollen. Kommunen können sich melden, die am Aufbau einer Nachbarschaftshilfe interessiert sind und somit die Zukunft ihrer Bürger aktiv und verantwortungsvoll anpacken. Kontakt über Freiwilligenzentrum 09161-8889 19, freiwilligenzentrum@caritas-nea.de.