Von Burghaslach bis Neuhof folgten Vertreter sieben organisierter Nachbarschaftshilfen der Einladung von Regionalmanagement und Freiwilligenzentrum. Einige Initiativen wie die Dorflinde in Langenfeld, der Evangelische Gemeindeverein in Schornweisach oder der Diakonieverein Diespeck sind bereits Jahrzehnte in der organisierten Nachbarschaftshilfe tätig. Andere wie die Nachbarschaftshilfen in Scheinfeld oder Burghaslach sind gerade mal wenige Monate jung. Sie sind das Ergebnis eines Impulsvortrags zur Gründung von Nachbarschaftshilfen, den das Regionalmanagement mit dem Freiwilligenzentrum im Frühjahr organisiert hatte. „Es ist gut zu sehen, was sich seit unserem Aufruf in der Bürgermeisterdienstversammlung im April alles getan hat“, so Andrea Linz vom Regionalmanagement des Landratsamts.
Intensiv tauschten die Anwesenden sich über die verschiedenen Angebote aus, die sie den Bürgern ihres Ortes machten. Hilfsdienste in akuten Notsituationen standen hier an oberster Stelle: alleinerziehende Mütter, die im Krankheitsfall Unterstützung brauchten; pflegende Angehörige, die erschöpft waren und eine Pause benötigten; Alleinstehende, die erkrankt waren und nach einer Einkaufshilfe fragten. Als weiteren Schwerpunkt nachbarschaftlicher Hilfeleistung identifizierte man einhellig die begleiteten Fahrdienste. Gerade Senioren fragten häufig um die Begleitung zu einem Arzttermin oder auf ein Amt nach. Aber auch Begleitung zu Gottesdiensten, Konzerten etc. wurden oft gewünscht. Darüber hinaus organisierten viele Nachbarschaftshilfen Spielenachmittage, Sportangebote, Ausflüge, Vorträge, gemeinsame Mittagstisch- oder Kaffee-Besuche, die Vermittlung von Hilfsdiensten und vieles mehr. „Die Vielseitigkeit in den Nachbarschaftshilfen ist enorm“, äußerte sich Dorothea Hübner, Leiterin des Freiwilligenzentrums beeindruckt.
Bei allem Engagement seien aber auch Herausforderungen zu bewältigen, hieß es. Während sich einige Initiativen gut in der Gemeinde eingebunden und unterstützt fühlten, wünschten andere sich eine verstärkte positive Wahrnehmung und Unterstützung durch ihre Bürgermeister. Mehr Helfer und vor allem jüngere Helfer gäben vielen Nachbarschaftshilfen neuen Auftrieb. Eine Vernetzung über eine gemeinsame Internetplattform wurde als wichtiger Schritt zur effektiveren Arbeit erachtet. Aber vor allem wünschte man sich mehr Bürger, die sich trauten, bei den Nachbarschaftshilfen um Hilfe nachzufragen.
Der lebendige Austausch der Teilnehmer führte zu dem Beschluss, künftig zweimal im Jahr zusammen zu kommen, um miteinander die Idee der Nachbarschaftshilfe voranzubringen. „Wir freuen uns, neue Impulse in der Nachbarschaftshilfe zu setzen“, so Anja Haverkock, Prozessmanagerin von „über Zaun und Grenze“. „Allen Gemeinden, die noch keine organisierte Nachbarschaftshilfe haben, möchten wir Mut machen, sich bei uns zu melden. Wir helfen Ihnen gern bei der Gründung und darüber hinaus!“