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Optimismus ist Pflicht

Finissage
Datum:
Veröffentlicht: 17.6.19
Von:
Veronika Polok
Finissage der Fotoausstellung von schutzsuchenden Menschen und ihre Erfolgsgeschichten

Integration kann gelingen. Das zeigt auch die Foto-Ausstellung „Starting Over/Neuanfang“, die Einblicke in „Erfolgsgeschichten schutzsuchender Menschen“ in ganz Deutschland gewährt hat. Im Rahmen einer Finissage fand die Ausstellung, die für drei Wochen im Neustädter Rathaus zu Gast war, am „Tag der offenen Gesellschaft“ ihren Abschluss.

„Wir sind offen“. Mit diesem Leitspruch setzte das Freiwilligenzentrum „mach mit!“ der Caritas mit einem offenen Frühstück auf dem Neustädter Marktplatz ein Zeichen für Offenheit, Toleranz, Demokratie und Freiheit für eine starke Zivilgesellschaft. Anlass war der bundesweite „Tag der offenen Gesellschaft“, bei dem das Freiwilligenzentrum zum dritten Mal teilnahm.

Ein Herz für eine offene Gesellschaft
Besonders die Musik kann Menschen verbinden und die Herzen berühren. Dies zeigte das Musikertrio „Manda & friends“. Sie entführten die Besucher zu Beginn der Finissage in die musikalische Welt des madagassichen Gesangs. Dabei sei ein offenes Herz die Voraussetzung für eine offene Gesellschaft, so Sabine Herderich, Caritasvorsitzende, in ihrem Grußwort. In ihrer Geschichte machte sie deutlich, dass einer Gesellschaft mit „verschenkten Herzen“ und einem vertrauensvollen Miteinander Störenfriede nichts anhaben können.

Daran schloss sich auch stellvertretender Landrat Bernd Schnizlein und wies darauf hin, dass es Demokratie nur dann geben könne, wenn sich Menschen für sie überzeugt einsetzen. Dazu bedarf es auch der Bereitschaft voneinander zu lernen, so Bürgermeister Klaus Meier. Die Sprache kann dabei jedoch ein Hindernis sein, denn die „Sprache ist der Schlüssel zur Integration“. Für eine gelingende Integration leisten auch die Integrationslotsinnen des Landkreises einen wichtigen Beitrag, deren Arbeit Dr. Andreas Kufer vom bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration lobte.

„Immer wieder aufstehen“
Ebony Lautner, eine Studierende des Masterstudiengangs „Human Rights“ an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen Nürnberg (FAU) und Mitwirkende der Ausstellung, berichtete, wie dieses Projekt zustande kam. Für die Ausstellung wurden Geflüchtete interviewt, die den Studierenden ihre Geschichte erzählten. Dazu brauche es Mut und Kraft, so offen zu sprechen, sich fotografieren zu lassen und sich unter dem Label „Geflüchteter“ in der Öffentlichkeit zeigen zu lassen, so Lautner. Deshalb sei es wichtig, diesen Mut anzuerkennen.

Mut braucht es auch bei gescheiterten Erfolgsversuchen, denn Integration ist kein leichter Weg. Deshalb muss man „immer etwas tun und immer wieder aufstehen“, so Yousof Alkour, einer der Interviewten. Aus Syrien stammend lebt er jetzt in Passau und reiste für die Finissage an, um von sich und seiner Geschichte zu sprechen.

Wie Integration im Landkreis gelingen kann, erzählten im Anschluss Rouzana Alahmar und Mohammad Al Baradan in einem Interview mit Veronika Polok, Integrationslotsin der Caritas. Beide Interviewpartner schätzen das ruhige Leben in Neustadt und sind dankbar, in Frieden leben zu dürfen.