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Für eine plastikfreiere Welt

Eine Welt voller Plastik
Datum:
Veröffentlicht: 6.11.19
Von:
Veronika Polok
Andrea Zipprich vom Netzwerk „Bildung trifft Entwicklung“ zeigte neben Gefahren des weltweiten Plastikkonsums auch mögliche Alternativen zu Plastikprodukten auf, die man sogar selbst einfach herstellen kann.
Eine Welt voller Plastik

Was ist Plastik und wo ist es zu finden? Wie kann ich meinen Plastikkonsum reduzieren oder sogar vermeiden? Um diese Fragen ging es beim Workshop „Eine Welt voller Plastik“, zu dem das Freiwilligenzentrum „mach mit!“ im Rahmen seines Projekts „TRAM – Treffpunkt Alltag meistern“ eingeladen hatte. Andrea Zipprich, Referentin beim Netzwerk „Bildung trifft Entwicklung“ zeigte die Risiken von Plastik auf und stellte plastikfreie Alternativen für den Alltag vor.

Plastik ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Egal ob bei Lebensmitteln, Hygiene- und Haushaltsartikeln oder elektronischen Geräten – überall kommt Plastik vor. Zu Beginn bat Zipprich daher die Teilnehmenden vier Dinge herauszuholen, die sie bei sich trugen: Angefangen vom Autoschlüssel über Stifte, Taschentücher, Bonbons oder ein Getränkeflasche bis hin zum Kalender. Kaum ein Artikel war dabei plastikfrei. Schon hierbei ließ sich erkennen, dass es oft schwer oder gar unmöglich ist ohne Plastik auszukommen.

Deutschland ist weltweit drittgrößter Plastikmüll-Exporteur

Eine große Problematik bei Plastik ist die lange Zersetzungszeit von Plastik. „Eine Windel braucht 450 Jahre, bis sie sich vollständig zersetzt hat“, so Zipprich. Auch das Recyceln von Plastik sei schwierig. Gerade einmal knapp 16 Prozent des deutschen Kunststoffabfalls von rund fünf Millionen Tonnen wird recycelt. Der Rest wird entsorgt und dafür oft ins Ausland exportiert. Folgen davon sind neben Mikroplastik in Ozeanen auch die Verschmutzung von Böden und Binnengewässern. Damit landet Plastik letztlich auch in Lebensmitteln. Das führe laut Zipprich dazu, dass jeder Mensch durchschnittlich eine Plastikkarte pro Woche mit der Nahrung zu sich nimmt.

Plastik als Gefahr für die Gesundheit

Plastik ist nicht gleich Plastik. Anhand verschiedener Produkte lernten die Teilnehmenden kennen, dass es verschiedene Arten von Plastik gibt. Diese reichen von weicheren Kunststoffen wie Polyvinylchlorid (PVC), das oft bei Babyartikeln oder Schwimmutensilien zum Einsatz kommt, über Polyethylen (PE) bei Plastikflaschen und -tüten bis hin zu Polyethylenenterephthalat (PET) bei Getränkeflaschen. Gerade Letztere können beispielsweise hormonell wirksame Stoffe abgeben. „Selbst ein scheinbar harmloser Luftballon kann krebserregende Stoffe beinhalten und sollte daher nicht mit dem Mund aufgeblasen werden.“, so Zipprich.

Bienenwachstücher als plastikfreie Alternative

In Kleingruppen wurde diskutiert, wie man im Alltag Plastik vermeiden kann. So kann man beispielsweise Mehrweg-Geschirr für unterwegs verwenden, den Verbrauch von Wegwerfprodukten im Haushalt reduzieren, frische und plastikfreie Lebensmittel statt Tiefkühlprodukte einkaufen oder bei der Körperpflege auf kunststofffreie Pflegeprodukte zurückgreifen. „Außerdem können viele Hygiene- und Haushaltsprodukte auch einfach selbst hergestellt werden“, so Zipprich. Eine solche Möglichkeit bot der praktische Teil des Workshops. Zwischen zwei Backpapierstreifen wurde etwas Bienenwachs auf einem Stück Stoff mithilfe eines Bügeleisens geschmolzen und anschließend getrocknet. Bienenwachs enthält Propolis und ist damit antibakteriell. Daher eignen sich Bienenwachstücher für das Verpacken von Lebensmitteln. „Es gibt plastikfreie Alternativen, die sogar selbst herzustellen sind. Jede und jeder hat die Möglichkeit, diese für sich auszuprobieren und somit einen Beitrag zu einer plastikfreieren Welt zu leisten“, so das Fazit von Andrea Zipprich.

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Plastikprodukte