Das Leben in Koffer gepackt
Lebenskoffer startete in Neustadt seine Reise
„Jetzt war ich schon mal neugierig, was die Leute so alles in ihre Koffer gepackt haben und was ihre wichtigsten Dinge im Leben sind“, drückte eine Besucherin ihr Interesse bei der Eröffnungsfeier aus. Den musikalischen Auftakt dazu machten Sven Schöllmann und Wigbert Winkler mit Saxophon und Akkordeon. Als Hausherr und Interviewpartner trat Bürgermeister Klaus Meier in Doppelfunktion auf. Inmitten der vielen Koffer steckte auch „sein Lebenskoffer“. Stellvertretender Landrat Bernd Schnizlein begrüßte die Projektidee und betonte dabei, dass hier Jugendliche mit Menschen verschiedenen Alters durch die Interviews ins Gespräch kamen und die Inhalte in Form von Koffern sichtbar umsetzten. „Allein schon das sei ein Gewinn“, so Schnizlein. Mundartdichter und Schirmherr Helmut Haberkamm brachte einen kleinen Koffer mit und erzählte, wie der „Pappdeckelkoffer“ in seinen Besitz kam.
Alle Projektakteure hießen die Gäste willkommen und gaben einen kurzen Einblick in den zurückliegenden Projektverlauf, angefangen von der Idee, bis hin zu den vielen Schritten der Umsetzung. Auch die Lehrkräfte der mitwirkenden Realschule Anne Schmidt und Renate Frühwald waren voll des Lobes über das Engagement der Schüler. Und Tamino, einer der beteiligten Schüler bestätigte: „Als unsere Lehrer uns davon erzählten, hat uns die Idee von Anfang an begeistert. Es war auch für uns eine tolle Erfahrung, dass uns in den Interviews so viele Menschen einen Einblick gewährt haben in das, was ihnen im Leben wichtig geworden ist und was sie berührt.“
„Alle diese Koffer hier zeigen uns Lebensgeschichten auf, die uns von der Lust zu leben erzählen. Sie präsentieren Dinge, die uns das Leben lang begleiten und uns wichtig sind. Was macht mich als Mensch aus, woraus schöpfe ich meine Kraft, was berührt mich. Die Sehnsuchtskoffer bilden eine sehr lebendige Ausstellung“, fasste die Leiterin des Freiwilligenzentrums Dorothea Hübner die Projektidee zusammen.
Lebenskoffer-Projekt-Beteiligter war auch der Neustädter Hospizverein. So berichtete dessen Vorstandsvorsitzender Xaver Scheuerer, dass genau dieses Thema Menschen am Lebensende beschäftigt. Er regte die Besucher an, auch mitten im Leben selbst mal über die eigenen Werte nachzudenken. Und Hübner forderte auf, die ausliegenden Lebenskoffer-Zettel mit den eigenen Gedanken und damit die bereitstehende Box zu füllen. Ebenso gibt es auf der Lebenskoffer-Home-page https://lebenskoffer.jimdo.com/ dazu die Möglichkeit. Dort sind auch weitere Reise-Stationen zu finden. Wer die Ausstellung gerne buchen möchte, kann sich an das Freiwilligenzentrum wenden. Ebenso sind aufgeschlossene Menschen herzlich willkommen, die mithelfen möchten, damit die Koffer weiterreisen können. Kontakt: Freiwilligenzentrum 09161-8889 19, huebner@caritas-nea.de