Altersdepression – kein leichtes Thema
Gut besuchter Vortrag über den Umgang mit betroffenen Senioren
"Alt zu werden sollte schön sein, voll des Friedens, der aus Erfahrung stammt und voll der Falten reifer Erfüllung", zitierte Dorothea Hübner, Leiterin des Freiwilligenzentrums, zu Beginn des Vortrages. "Leider gestaltet sich das Leben meist nicht so. Krankheiten stellen sich ein und lähmen den Alltag, so Hübner. 28 interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Initiativen der Nachbarschaftshilfe, Seniorenkreise, Tagespflege sowie Familienangehörige kamen zum Vortrag über Depressionen im Alter.
"Es gibt kein Depressions-Gen", informierte Silke Müller gleich zu Beginn ihres Vortrages. Sowohl Ursachen, Auslöser als auch Krankheitszeichen von Depressionen sind sehr vielfältig. Sie treten in allen Altersstufen auf, häufig auch bei Senioren. Dabei gestatet sich der Umgang im Alltag mit Betroffenen sehr schwierig. Angehörige sind hilflos und wissen keinen Rat. Dies wurde im offenen Gespräch der Teilnehmer deutlich. Ein betroffenes Familienmitglied bringt oft die ganze Familie an seine Belastungsgrenze, erfuhr man aus den Erfahrungsberichten.
Die Referentin nannte in ihrem Vortrag Arten, Merkmale, Ursachen und die Besonderheiten bei Depressionen im Alter sowie Ziele und Möglichkeiten der Behandlung. Sie stellte die Angebote der gerontopsychiatrischen Fachstelle vor. Diese sind freiwillig und kostenfrei und reichen von stützenden Beratungsgesprächen für Betroffene und Angehörige über Hausbessuche, Gruppenangebote und Informationsgepsrächne über Therapiemöglichkeiten bis hin zur Vermittlung an weiterführende Hilfsangebote. Die Referentin machte Mut, Hilfe zu suchen, nicht nur für die Betroffenen, sondern auch als Familienangehöriger oder Pfleger.
Abschließend dankte Hübner der Referentin und verabschiedete die Teilnehmer: "Schaffen und erhalten Sie ihre Netzwerke. Sorgen Sie gut für sich selbst. Grenzen Sie sich ab, auch wenn es oft schwerfällt. Das ist wichtig, damit Sie durchhalten."